Geschichte

1947 wurde in der Gaststätte Biermeyer in Westenholz der 1. Reitverein nach dem Krieg im Kreis Paderborn gegründet. An diesem Abend hatten sich viele Männer und Frauen aus Delbrück und Westenholz dort eingefunden, um den Verein zu gründen. Unter diesen Herrschaften waren unter anderen Herman Böckmann, Martin und Georg Kückmann, Josef Lippold, Karl Lummer-Föhrmann, Friedrich Hoch, Heinrich Ross, Hugo Rolf, Paula und Werner Zinselmeier.


Zum 1. Vorsitzenden wählte man Dr. Kurt Neuwerth und zu seinem Stellvertreter Bernhard Förster. Um den Reitverein zu stärken und zu fördern, fand wöchentlich in der Gaststätte Biermeyer eine Mitgliederversammlung statt. Hier wurden neue Mitglieder aufgenommen, die Satzung erarbeitet, die Fertigung einer Standarte in Auftrag gegeben - die auch im gleichen Jahr eingeweiht wurde - der Reitbetrieb organisiert und vieles andere. Als Reitlehrer fungierte dann viele Jahre Heinrich Ross aus Delbrück. Heinrich Ross hatte bei dem Reiterregiment 15 gedient und war somit ein Experte. Der Reitunterricht war ein Bestandteil der Ausbildung zum Turnierreiter. Schon am 7. September 1948 wurde anlässlich der Kreistierschau an der Burg Also in Elsen das erste Turnier nach dem Krieg mit dem Ausrichter Reiterverein Delbrück-Westenholz ausgetragen. Schon ein Jahr zuvor, am 8. Oktober 1947, wurde zur ersten Fuchsjagd eingeladen. Stelldichein war auf dem Hof von Ludwig Lummer-Föhrmann. Die Jagd wurde angeführt von Hermann Böckmann, der als Fuchs ritt. Ebenfalls mit im Felde war der Amtsdirektor Heinrich Hoch. Die Jagdstrecke führte entlang des Haustenbaches und des Kanals über den Hof von Zinselmeiers zurück zum Hof Lummer-Föhrmann. Hier wurde dann der Fuchs ausgeritten.

 

In den Wirren des Krieges hatte der Oberregierungsveterinärrat Dr. Kurt Neuwerth mit seiner Familie bei dem Landwirt Stefan Schormann in Westenholz eine Vorübergehende Unterbringung gefunden. Da er ein Liebhaber des Reitsportes war, steckte er mit seiner Begeisterung auch die Bauernsöhne und -töchter aus dem Delbrücker Land an. Auf sein Bitten hin bekam er von Stefan Schormann in der Nähe des Hofes in der Weide einen Reitplatz zugewiesen. Somit war der erste Schritt zur Gründung des Reitvereins im Delbrücker Land getan.

Jagdkönig wurde Bernhard Förster. Der anschließende Jagdball fand in der Gaststätte Lütkemeier statt. 

 

Da eine Reithalle noch nicht vorhanden war, wurde der Reitbetrieb in den Wintermonaten eingeschränkt. Einige Mitglieder hatten ihre Pferde im Schloß in Neuhaus eingestallt, denn da hatte der Kreisreiterverband die Möglichkeit bekommen, Stallungen und Reithalle gemeinsam mit den Engländern zu benutzen. Für das anstehende Paderborner Maiturnier wurde nun eine Mannschaft zusammengestellt. hierzu gehörten wechselweise Martin und Georg Kückmann, Paula und Werner Zinselmeier, Bernhard Förster, Walter Biermeyer, Josef Schormann und Hermann Böckmann. Diese Mannschaft wurde vom Reitlehrer Heinrich Ross so trainiert, das sie auf Anhieb in den Jahren 1949, 1950 und 1952 die Kreisstandarte gewinnen konnte. Anlässlich der Kreistierschau in Delbrück 1949 am Laumeskamp waren es wieder die Delbrücker Reiter, die hier ein Turnier ausrichteten. Zum Tag des Pferdes, am 26. Oktober 1952, organisierte der Verein einen Sternritt nach Delbrück, mit einer Kundgebung auf dem Alten Marktplatz und einer anschließenden Jagd in der Boker Heide. 

 

Durch Mitgliederschwund und Arbeitsüberlastung in den Betrieben trat dann zwischen 1953 und 1959 eine Ruhepause ein.  Hans-Georg Kettelgerdes aus Delbrück und eine Handvoll Reitsportbegeisterte waren es dann, die den Verein wieder mit Leben erfüllten. Da Dr. Neuwerth zurückgetreten war, wurde ein neuer Vorstand gewählt. 1. Vorsitzender wurde der Zahnarzt Heinrich Heihoff, und Karl Lummer-Föhrmann wurde zu seinem Stellvertreter gewählt. Die dann in jedem Jahr  wiederkehrende Fuchsjagd fand auch unter den benachbarten Vereinen regen Anklang und war eine gern besuchte herbstliche Abwechslung. Turniere fanden am Laumes Kamp und in Henkens Wiese statt. Nach dem Führungswechsel 1977, bei dem Karl Lummer-Föhrmann von dem inzwischen verstorbenen Heinrich Heihoff den 1. Vorsitz übernommen hatte, ging erneut ein positiver Ruch durch den Verein.1978 fand ein gut organisiertes Turnier auf dem Gelände der Familie Lohrmeier statt. Die Jagden wurden von dem Gehöft des Josef Schormann-Dickmann aus geritten, und der Winterball bildete den kulturellen Abschluss im Reiterjahr. Auf der Suche nach einem geeigneten, festen Turnierplatz wurde dem Verein von der Stadt Delbrück unbürokratisch ein Reitgelände (Schützenplatz) zur Verfügung gestellt. Das auf diesem Platz erstmalig 1979 durchgeführte Turnier war gleichzeitig die Grundsteinlegung für ein Reitsportzentrum in Westenholz. Schon 1980 wurde ein Bauantrag zum Bau einer Reithalle gestellt und nach zähen Verhandlungen bekam der Vorstand nach fast 12 Jahren die Genehmigung, eine Halle zu errichten.


Unter dem Vorsitz von Gern Schäfer, der 1983 zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde, in Zusammenarbeit mit dem Vorstand und vielen ehrenamtlichen Mitgliedern, wurde dann in einer siebenmonatigen Bauzeit eine Reithalle gebaut, die sich harmonisch und architektonisch der Landschaft und dem Westenholzer Umfeld einzigartig anpasste.

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